Ballonteam-Blog

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Die Heimat von oben betrachten

Aufstieg zum Baron der Lüfte

Grandioses Erlebnis mit dem Heißluftballon zu fahren

Nach einer bereits erfolgten Absage von mir, wegen einer dienstlichen Verhinderung, war es dann am 16. September 2007, bei schönem Herbstwetter so weit: Ein Anruf des Ballonfahrers Hans Dieter Vomrath, ob ich denn für diesen schönen Sonntag bereit zu einer Ballonfahrt wäre. Ich sagte zu und erhielt die Anweisung, ich werde in Herborn-Burg vom Ballon-Team abgeholt. Eingestiegen in den Jeep erfuhr ich den ungefähren Startplatz unserer Fahrt durch die Lüfte: Irgendwo bei Greifenthal.

Windrichtung bestimmt Startplatz

Der Startplatz Greifenthal wurde von der an diesem Tage herrschenden Windrichtung bestimmt um in etwa die Wohnorte und die heimatlichen Gefilde der Mitfahrer aus der Höhe sehen zu können. Hier angekommen war auch schnell eine geeignete Wiese gefunden, den Korb samt Ballon auszuladen. Den Ballon mit heißer Luft zu füllen und die Startbereitschaft herzustellen. Meine beiden Mitfahrer lernte ich auch hier gleich kennen nebst dem Piloten Dané Vomrath.

„Bodenteam“gehört dazu

Zusammen mit dem Bodenteam und den beiden Mitfahrern war der Ballon schnell startklar. Ebenso ein zweiter Ballon mit dem Piloten Hans Dieter Vomrath und weiteren Mitfahrern waren gleichzeitig fertig und hoben ab in die Lüfte. Nachdem alle Mitfahrer nebst Piloten Dané Vomrath im Korb ihren Platz gefunden hatten und ein nochmaliges Überprüfen aller wichtigen Komponenten für unsere Fahrt durch die Lüfte nichts mehr im Wege stand, hieß es „Leinen los“ und gleich einem Fahrstuhl erreichten wir immer mehr Höhe. Herrliche Ausblicke aus der Höhe mit staunenden Zwischenrufen wie „oho“ und „aha“ und ebenso heftigem fotografieren „fuhr“ unser Pilot durch die Lüfte.

Ballon-Wissen

Auf der „Fahrt“ erfuhren wir Wissenswertes von unserem Piloten Dané Vomrath: Die beiden Brenner zur Versorgung mit heißer Luft für unseren Ballon erreichen auf jeder Seite ca. 3500 PS also 7000 PS insgesamt, die im Ballon eine Hitze von ca. 110 Grad erzeugen. Vier Flaschen Propangas à 45 Liter werden bei jeder Fahrt mitgeführt. Eine Ballonhülle hat eine ungefähre Lebensdauer von 600 Fahrstunden. Danach muss diese Hülle ausgetauscht werden, die wiederum neu ca. 30.000 Euro kostet. Brenner kostet ca. 10.000 Euro, ein Korb ca. 5.000 Euro.

Über die“Autobahn A 45

In ständigem Funk-Kontakt mit Hans Dieter Vomrath im zweiten Ballon und dem Bodenteam geht es über Katzenfurt hinweg, die Bundesstraße und Autobahn passierend, über die Kölschhäuser Koppe und Kölschkhausen, dem Lemptal hinauf, direkt über die „Grundmühle“, Niederlemp, seinen Sportplatz, in Richtung Bermoll, über Altenkirchen hinweg, den Aartalsee im Blick erreichen wir schließlich Mudersbach. Auf einer Wiese, direkt vor dem Aartalsee bei Mudersbach setzen beide Ballone zur wirklich gekonnten Landung an und mit sanfter Bodenberührung kommen wir mit unserem Korb zum stehen. Die Erde hat uns wieder!

1 Stunde und“16 Minuten Fahrt

Unsere Fahrt durch die Lüfte dauerte genau 1 Stunde und 16 Minuten mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 26 km/h führen wir 15 km weit zwischen Höhen von 100 und 700 m Höhe. Dies alles war abzulesen an den mitgeführten elektronischen Instrumenten. Glücklich, voller neuer Erlebnisse, nicht vergessenden Aussichten, helfen wir Team und Piloten die Ballone wieder zu verpacken und auf die Anhänger zu verstauen. Hier ist eine wunderschöner Tag noch nicht zu Ende: Im Restaurant Schupp angekommen, steht den Mitfahrern die „Ballon-Taufe“ bevor. Jeder Mitfahrer wird vom Ballonteam mit Sekt und Feuer getauft, in den Adelstand erhoben und in die Gilde der „Luftkutscher“ und „letzten Romantiker“ aufgenommen. Mit „Baron Horst, zupackender Luftfahrer von Greifenthal, beherzter Baumwipfelstürmer hinter der Grundmühle, zur guten Landung auf der Wiese vor Mudersbach“ wurde der Kreis der vielen adeligen Luftfahrer erweitert. Schöne Winde. Glück ab. Gut Land. Mit der Bestätigung, dass der Täufling an der Reise durch das „Luftmeer“ mit gehörigem Benehmen und großem Mut teilgenommen hat.

Vielen Dank nochmal an Horst Rücker für den tollen Bericht.

 

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